Samstag, 27. Juni 2015

Lace-Jacke

Ich habs endlich geschafft, mir eine Jacke aus Lace-Garn zu stricken. Irgendwie hatte ich immer Angst, dass ich mit einem Strang nicht genug hab und bei den Wollmeise WD-Strängen kann die Farbe ziemlich abweichen.
Das hab ich jetzt bei meinen drei Strängen Lavendel WD gesehen - alle drei wunderschön, aber jeder unterscheidet sich leicht vom anderen, vor allem einer ist viel blauer als die beiden anderen.
Darum hab ich es riskiert, einfach mal mit einem übergewichtigen Strang (330 g statt 300 g) zu beginnen. Davor hab die Gesamtzahl der Maschen ausgerechnet und währenddessen immer wieder abgewogen. So konnte ich nach Abschluss vom Raglan schon abschätzen, ob ich genug Wolle hab oder nicht.


Prinzipiell funktioniert diese Vorgehensweise sehr gut, wenn man nicht grad einen derartig massiven Denkfehler hat - so wie mir das bei den Ärmeln passiert ist. Zuerst wird glatt rechts mit Abnahmen gestrickt und wenn die passende Maschenanzahl erreicht wurde, soll noch bis zu einer Länge von 30cm weitergestrickt werden. Eigentlich nicht so schwer zu verstehen, aber beim Ausrechnen hab ich die Maschen für den ganzen Abnahmeteil (der schon 29cm lang ist!) und nochmal die 30cm für den Arm ausgerechnet - also hatte ich die doppelte Maschenanzahl und das macht bei zwei Ärmeln dann schon was aus - fast 10% der Gesamtmaschen! Dadurch bin ich ziemlich ins Schwitzen gekommen, ob das Garn wirklich reicht.

Um dem Totalkollaps zu entgehen, hab ich den ersten Ärmel mit der Originalwolle und dem Rest von meiner Hexenstola (der ausgereicht hätte) im Wechsel gestrickt. Tja, was soll ich sagen, die Musterung war sehr lebhaft. Farblich haben die Stränge zusammengepaßt, aber der Hexenstola-Strang hatte mehr dunkle Stellen als der originale.
Nach Abschluss des ersten Ärmels hatte ich dann überraschenderweise noch 90g Garn übrig und hab erst durch nochmaliges Nachrechnen meinen Denkfehler erkannt. Also hab ich den zweiten Ärmel wieder nur mit dem Originalgarn gestrickt und zum Schluss blieben ca. 50g übrig, welche für den ersten Ärmel aber sowas von locker ausgereichen sollten. Also wieder auftrennen und den Ärmel nochmal stricken.

Lange Reder, kurzer Sinn - ein Strang Wollmeise reicht für diese Jacke locker. Das ganze Teil wiegt 290g, den Rest von 40g werd ich anderweitig mal verbrauchen. Und auch mit einem normalgewichtigen Strang würde es sich wunderbar ausgehen, es würde zwar nicht viel übrig bleiben, aber das ist doch der Idealfall.

Und hier noch ein paar Fotos:


Das Spannen war nicht sehr amüsant - ich bin 90Minuten am Boden rumgekrabbelt, bis die Form halbwegs gepaßt hat
Die einzige Naht in der ganzen Jacke - am unteren Rand
Das obligatorische Waschfoto fehlt natürlich auch nicht




Donnerstag, 18. Juni 2015

UVOs sind gelandet

Momentan hab ich einen leichten Hang zur Übertreibung, da mir zwei MKAL´s nicht gereicht haben, hab ich mir eingebildet noch das ein oder andere Teilchen nebenbei zu machen.
In der Zwischenzeit ist es so ausgartet, dass ich drei große Tücher und zwei Jacken auf den Nadeln hatte, deswegen musste ich jetzt endlich ein paar UVOs (unvollendete Objekte) fertigstellen.

Das erste ist ein MKAL von Susanna IC, nennt sich Spring Fling und ist aus Ferner Lace handgefärbt
Größe XL mit einer Flügelspannweite von 208cm und einer Tiefe von 90 cm
 Die Perlchen waren bei den Aussenaufnahmen schüchtern und wollten sich gar nicht zeigen. Vielleicht waren sie auch beleidigt, weil die Sonne nicht gescheint hat - zumindest wars trocken.
Mit Blitz und Innenaufnahme lassen sich die Perlchen zumindest erahnen
Das Garn verwende ich jetzt bereits zum dritten mal und ich muss gestehen, ich bin total verliebt. Es ist so schön weich und kuschelig, da werden wohl noch mehr Teile folgen, als nächstes vielleicht als Sommerjacke, mal überlegen. Nur die Farbauswahl ist etwas eingeschränkt, da würde ich mir noch etwas mehr wünschen.

Und das zweite ist ein Vernal Equinox-Tuch von Lankakomero, aus Lana Grossa Lace in einem strahlenden Violett und ohne Perlchen:
Nein, kein Photo Shop - das Violett ist wirklich so strahlend

Spannen war wieder mal sehr interessant - geht es sich mit den Nadeln aus oder nicht?-)


Und der Farbverlust beim Waschen hielt sich in Grenzen - sehr positiv

Und jetzt geh ich ins Bettchen, damit ich ab morgen wieder voller Elan an meiner Nascent-Jacke aus Lace-Garn stricken kann, sind ja nur noch knapp 50.000 Maschen, die anderen 60.000 sind schon fertig. Innerhalb einer Woche bin ich weit gekommen - vom Kragen runter mittels Raglan, dann den Körper und jetzt folgt noch die Bordüre am unteren Rand. Zum Schluss nehme ich noch die Maschen für die Ärmel auf und hoffe und bete, dass mir das Garn nicht ausgeht.
Ich hab zwar noch einen zweiten Strang daheim, aber da es sich um handgefärbte Wolle handelt, ist der zweite Strang deutlich vom ersten zu unterscheiden - entweder ganz oben mit dem Farbwechsel beginnen und alle zwei Runden tauschen oder hoffen und beten.
Da ich ziemlich faul beim Fäden vernähen bin - ja daran scheitert es, nicht am Fadenwechsel in den Runden, die sind mir egal - werd ich nach Abschluss der Bordüre wägen und rechnen und gegebenenfalls die Harakiri-Version nehmen.